Ammersbek hat vergleichsweise gute Rahmenbedingungen, dass die Integration von Flüchtlingen gelingen kann. Mit der dezentralen Unterbringung der Flüchtlinge hat die Gemeinde dafür ein ganz wichtiges Fundament geschaffen. So ist es gelungen fast alle Familien in Wohnungen unterzubringen, wo sie mit ihren Kindern inmitten deutscher Nachbarn leben. Die Kinder gehen zur Kita oder zur Schule, lernen sehr schnell deutsch und sind für ihre Eltern ein wichtiger Motor, das  Leben in Deutschland kennen zu lernen. Paten helfen dabei, Kontakte zu knüpfen und sich im Alltag zurecht zu finden.

Deutlich schwerer haben es alleinstehende Männer. Wohnraum für alleinstehende Männer bleibt ein drängendes Problem. Viele Monate bis mehrere Jahre müssen sie mit wenig oder auch ohne Privatsphäre in Gemeinschaftsunterkünften leben. Die beengte Wohnsituation ist nicht nur eine Belastung für Seele und Gemüt, sondern erschwert auch das notwendige Lernen (Besuch von Deutschkursen, Berufsschule) und behindert die Integration. Die höheren Kosten für die Unterbringung im Einzelzimmer kann die Gemeinde meist nur dann rechtfertigen, wenn ein fachärztliches Attest z.B. wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung vorliegt. Ein Drittel der ca. 30 alleinstehenden Männer wohnt inzwischen im Einzelzimmer bzw. in Wohngemeinschaften mit eigenem Raum. Zwei junge Männer haben privat bei ihren Paten eine Unterkunft gefunden.